Dyr Mathäus

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De Bibl auf Bairisch

Dyr Mathäus 19 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Wie dyr Iesen dös allss yso prödigt hiet, verließ yr Gälau und zog eyn s judauische Oosterjordnland umhin.

2. Männig Leut gfolgnd iem naachhin, und daadl ghailt yr s aau.

3. Daa kaamend Mauchn zo iem, wo iem ayn Falln stölln gwollnd, und gfraagnd n: "Derf myn ietz aigntlich sein Weib wögn aynn ixbeliebignen Grund weiterhaun?"

4. Er gantwortt: "Habtß n nit glösn, däß dyr Bschaffer d Menschn eyn n Anfang als Man und Weib bschaffen haat?

5. Weiters haat yr gsait: 'Drum gaat dyr Man d Ölttern verlaassn und si an sein Weib binddn, und de Zwai gaand ain Leib sein.'

6. Sö seind also niemer zwai, sundern ains. Was aber dyr Herrgot verbunddn haat, dös derf dyr Mensch nit trennen."

7. Daa gmainend s aber schoon: "Zo was haet n naacherd dyr Mosen vorgschribn, däß myn irer aynn Schaidbrief göbn mueß, wenn myn si von irer trennt?"

8. Er gantwortt: "Dös haat yr enk diend grad zuegstanddn, weilß so harthertzig seitß, däßß enkerne Weiber verstoessn derfftß. Dös war aber nit von Anfang an yso.

9. I sag enk dös: Wer sein Weib verstoesst, aane däß s unkeuscht haet, und ayn Anderne heirett, der bricht d Ee."

10. Daa gaabnd d Jünger z bedenken: "Also, wenn s mit aynn Man und seinn Weib yso ausschaut, naacherd ist s diend gscheider, mir heirett +glei nit!"

11. Dyr Iesen gsait ien: "Nän, daa ligtß +aau wider dyrnöbn, aber i zöl ietz aynmaal ainige Fäll auf:

12. Wisstß, ain seind von Geburt auf zuer Ee unfaehig, ain seind durch Menschn dyrzue gmacht, und wider Anderne entscheidnd si selbn dyrzue zwögns n Himmlreich. Und wer dös will, dönn sollt myn laassn."

13. D Leut brangend Kinder gan iem, däß yr ien d Höndd auflögt und für ien bett. D Jünger aber gazwidernd d Leut grad recht an.

14. Dyr Iesen aber gmaint: "Laasstß halt de Kinder zo mir +kemmen, older?! S Himmlreich +ist ja grad für Leut wie die."

15. Dann glögt yr ien d Höndd auf und troch weiter.

16. Daa kaam ainer zo n Iesenn und gfraagt n: "Maister, was mueß i n Guets tuen, däß i auf s eebige Löbn kimm?"

17. Er gantwortt: "Was fraagst n mi um s Guete? Grad ainer ist dyr Guete. Und wennst eyn s eebige Löbn eingeen willst, naacherd halt halt de Geboter!"

18. Draufhin gfraagt yr: "Wölcherne?" Dyr Iesen gantwortt: "Also: Du sollst niemdd umbringen. Du sollst nit d Ee bröchen. Du sollst nit steln. Du sollst nit falsch zeugn.

19. Eer deine Ölttern! Und nit zlösst: Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn."

20. Der Bursch gerwidert iem: "Mein, dös allss haan i ja ee allweil taan. Und ghoert daa +non was dyrzue?"

21. Dyr Iesen gantwortt iem: "Wennst vollkemmen sein willst, naacherd verkaauf deinn Bsiz und gib s Geld yn de Armen; dann gaast aynn sichern Schaz in n Himml habn. Und dann kimmst und folgst myr naach."

22. Wie der Bursch dös ghoert, +gieng yr ganz zafrichtig, weil yr ayn Morddsgerstl hiet.

23. Daa gsait dyr Iesen zo seine Jünger: "Also, dös sag i enk: Ayn Reicher tuet si närrisch hart, däß yr eyn s Himmlreich kimmt.

24. Nän, wirklich: Eender geet non ayn Kemml durch ayn Naadloer als wie ayn Reicher eyn s Reich Gottes."

25. Wie d Jünger dös ghoernd, dyrschrackend s wie nonmaal was und gmainend: "Ja, wer werd n naacherd +überhaaupt non grött?"

26. Dyr Iesen gschaugt ien eyn d Augn und gaab an: "Für Menschn ist s in dyr Taat unmüglich; für n Herrgot aber ist allss müglich."

27. Daa gantwortt dyr Peeters: "Waisst ee, däß mir allss hintlaassn habnd und dir naachgfolgt seind. Was springt daa für üns ausher?"

28. Dyr Iesen gerwidert ien: "Dös schlag i enk dar: Wenn d Welt neu bschaffen werd und si dyr Menschnsun auf seinn Künigstroon niderlaasst, dann gaatß ös, woß myn naachgfolgt seitß, auf zwölf Troen sitzn und über de zwölf Stämm von Isryheel herrschn.

29. Und ayn Ieder, wo zwögns meinn Nam Häuser, Brüeder, Schwöstern, d Ölttern, Kinder older Äcker hintlaassn haat, gaat dyrfür dös Hundertfache empfangen und s eebige Löbn gwinnen.

30. Vil aber, die wo ietz de Eerstn seind, gaand dann de Lösstn sein; und de Lösstn gaand de Eerstn sein."