Textbibel 1899

Hiob 39:1-18 Textbibel 1899 (TEXT)

1. Weißt du die Zeit, da die Felsgemsen werfen? Beobachtest du der Hirschkühe Kreißen?

2. Zählst du die Monde, die sie trächtig gehen, und weißt du die Zeit, wann sie gebären?

3. Sie kauern nieder, lassen ihre Jungen durchbrechen, werden rasch ihrer Wehen ledig.

4. Ihre Jungen erstarken, wachsen auf im Freien, laufen fort und kehren nicht wieder zurück.

5. Wer hat den Wildesel frei gelassen und wer des Wildfangs Bande gelöst,

6. dem ich die Wüste zur Behausung gab und die Salzsteppe zur Wohnung?

7. Er lacht des Getöses der Stadt; das Lärmen des Treibers hört er nicht.

8. Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide, und allem Grünen spürt er nach.

9. Wird dir der Wildochs willig dienen oder wird er an deiner Krippe übernachten?

10. Vermagst du den Wildochsen mit dem Leitseil an die Furche zu fesseln oder wird er dir folgend die Thalgründe ackern?

11. Verlässest du dich auf ihn, weil seine Kraft so groß, und überlässest du ihm deinen Ernteertrag?

12. Traust du ihm zu, daß er deine Saat einbringe und auf deine Tenne sammle?

13. Der Straußenhenne Fittich schlägt lustig; ist's fromme Schwinge und Feder?

14. Nein! sie überläßt der Erde ihre Eier und brütet sie am Boden aus

15. und vergißt, daß ein Fuß sie zerdrücken und das Wild der Steppe sie zertreten kann.

16. Sie ist hart gegen ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; ob umsonst ihre Mühe, das ängstigt sie nicht.

17. Denn Gott hat ihr Klugheit versagt und keinen Anteil an Verstand gegeben.

18. Zur Zeit, da sie sich emporpeitscht, verlacht sie das Roß und seinen Reiter.