Textbibel 1899

Hiob 34:3-19 Textbibel 1899 (TEXT)

3. Denn das Ohr prüft die Worte, wie der Gaumen die Speise kostet.

4. Das Rechte wollen wir ausfindig machen, gemeinsam erkennen, was gut ist.

5. Denn Hiob hat gesagt: "Ich bin schuldlos, doch Gott hat mir mein Recht entzogen.

6. Trotz meines Rechtes soll ich lügen? Mich traf ein böser Pfeil, ohne mein Verschulden."

7. Wo ist ein Mann wie Hiob, der Lästerung wie Wasser trinkt,

8. zur Genossenschaft mit Übelthätern schreitet und zum Umgang mit Frevlern?

9. Denn er hat gesagt: "Der Mensch hat keinen Nutzen davon, daß er mit Gott Freundschaft hält."

10. Darum, ihr Einsichtigen, hört mir zu: Ferne sei es, daß Gott Frevel übte, und der Allmächtige Unrecht!

11. Nein, des Menschen Thun vergilt er ihm und nach des Mannes Wandel läßt er's ihm ergehen.

12. Ja wahrlich, Gott handelt nicht ungerecht und der Allmächtige beugt nicht das Recht.

13. Wer hat ihm die Erde anvertraut? Und wer hat die ganze Welt gegründet?

14. Wenn er auf sich nur achtete, seinen Geist und Odem an sich zöge,

15. so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub.

16. Hast du Verstand, so höre dies, leihe dein Ohr dem Laute meiner Worte.

17. Kann auch, wer das Recht haßt, die Zügel führen? Oder willst du den Gerechten, Gewaltigen ins Unrecht setzen?

18. Ihn, der zum König spricht: "Du Nichtswürdiger!" "du Gottloser" zu Edlen?

19. Der nicht Partei für Fürsten nimmt, noch den Reichen vor dem Armen bevorzugt; denn seiner Hände Werk sind sie alle.