Textbibel 1899

Hiob 24:9-17 Textbibel 1899 (TEXT)

9. Man raubt von der Mutterbrust die Waise und den Elenden pfändet man.

10. Nackt schleichen sie einher, ohne Gewand, und hungernd tragen sie Garben.

11. Zwischen ihren Mauern pressen sie Öl, treten die Kelter und müssen dürsten.

12. Aus den Städten her ächzen Sterbende, die Seele Erschlagener schreit um Rache; doch Gott achtet nicht der Ungereimtheit.

13. Jene sind Lichtfeinde geworden; seine Wege kennen sie nicht und sind nicht heimisch auf seinen Pfaden.

14. Bei Morgengrauen erhebt sich der Mörder, tötet den Elenden und Armen, und in der Nacht schleicht der Dieb.

15. Das Auge des Ehebrechers erlauert die Dämmerung; kein Auge, denkt er, wird mich sehen, und eine Hülle legt er vors Gesicht.

16. Im Finstern bricht man in Häuser ein; bei Tage halten sie sich eingeschlossen, wollen nichts wissen vom Licht.

17. Denn ihnen allen gilt tiefes Dunkel als Morgen; denn mit den Schrecken des tiefen Dunkels ist man wohl vertraut.