Schlachter 2000

2. Samuel 3:17-36 Schlachter 2000 (SCH2000)

17. Abner hatte auch eine Unterredung mit den Ältesten von Israel, und er sprach: Ihr habt schon früher danach getrachtet, dass David euer König werden sollte.

18. So führt es nun aus! Denn der Herr hat von David gesprochen und gesagt: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller ihrer Feinde!

19. Und Abner redete auch vor den Ohren der Benjaminiter, und danach ging Abner auch hin, um vor den Ohren Davids in Hebron alles das zu reden, was Israel und dem ganzen Haus Benjamin wohlgefiel.

20. Als nun Abner mit 20 Männern zu David nach Hebron kam, bereitete David Abner und den Männern, die bei ihm waren, ein Mahl.

21. Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, damit sie einen Bund mit dir machen und du König bist über alles, was dein Herz begehrt! So entließ David Abner, und er ging in Frieden fort.

22. Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem Streifzug und brachten große Beute mit sich. Aber Abner war nicht mehr bei David in Hebron, sondern er hatte ihn entlassen, sodass er in Frieden weggezogen war.

23. Als nun Joab mit dem ganzen Heer kam, teilte man Joab mit: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen, und er hat ihn entlassen, sodass er in Frieden fortgegangen ist!

24. Da ging Joab zum König hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen! Warum hast du ihn ziehen lassen, dass er gehen kann, wohin er will?

25. Du kennst doch Abner, den Sohn Ners; der ist gekommen, um dich zu überlisten und deinen Ausgang und deinen Eingang zu erkennen und alles zu erkunden, was du tust!

26. Und als Joab von David hinausging, sandte er Abner Boten nach, und sie holten ihn vom Brunnen Sira zurück. Aber David wusste nichts davon.

27. Als nun Abner wieder nach Hebron kam, führte ihn Joab beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden; und er stach ihn dort in den Bauch, dass er starb — wegen des Blutes seines Bruders Asahel.

28. Als David es danach erfuhr, sprach er: Ich und mein Königreich sind ewiglich unschuldig vor dem Herrn an dem Blut Abners, des Sohnes Ners!

29. Es falle aber auf den Kopf Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es soll im Haus Joabs nie an einem fehlen, der einen Ausfluss oder Aussatz hat, der zur Spindel greifen muss, der durchs Schwert fällt oder der an Brot Mangel leidet!

30. So brachten Joab und sein Bruder Abisai den Abner um, weil er ihren Bruder Asahel im Kampf in Gibeon getötet hatte.

31. David aber sprach zu Joab und zu dem ganzen Volk, das mit ihm war: Zerreißt eure Kleider und umgürtet euch mit Sacktuch und stimmt die Totenklage für Abner an! Und der König David ging hinter der Bahre her.

32. Und als sie Abner in Hebron begruben, erhob der König seine Stimme und weinte bei Abners Grab; auch alles Volk weinte.

33. Und der König stimmte ein Klagelied über Abner an und sprach:»Sollte denn Abner sterben, wie ein Tor stirbt?

34. Deine Hände waren nicht gebunden, noch deine Füße in Ketten geschlossen; du bist gefallen, wie man vor [den] Söh­nen der Bosheit fällt!«Da beweinte ihn das ganze Volk noch mehr.

35. Und das ganze Volk trat hinzu, um David Brot zu reichen, während es noch Tag war. Und David schwor und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder irgendetwas genieße, ehe die Sonne untergegangen ist!

36. Und das ganze Volk nahm es wahr, und es gefiel ihnen wohl; alles, was der König tat, war gut in den Augen des ganzen Volkes.