Schlachter 1951

Lukas 7:30-49 Schlachter 1951 (SCH51)

30. die Pharisäer aber und die Schriftgelehrten verwarfen den Rat Gottes, sich selbst zum Schaden, und ließen sich nicht von ihm taufen.

31. Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?

32. Sie sind Kindern gleich, die am Markte sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint!

33. Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein; da sagt ihr: Er hat einen Dämon!

34. Des Menschen Sohn ist gekommen, der ißt und trinkt; da sagt ihr: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund!

35. Und doch ist die Weisheit von allen ihren Kindern gerechtfertigt worden.

36. Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tische.

37. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, eine Sünderin; und als sie vernahm, daß er in dem Hause des Pharisäers zu Tische wäre, brachte sie eine alabasterne Flasche voll Salbe

38. und trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küßte seine Füße und salbte sie mit der Salbe.

39. Als aber der Pharisäer, der ihn geladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, daß sie eine Sünderin ist!

40. Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sage an!

41. Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.

42. Da sie aber nichts hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben?

43. Simon antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt!

44. Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet.

45. Du hast mir keinen Kuß gegeben; sie aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.

46. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt.

47. Darum, sage ich dir, ihre vielen Sünden sind vergeben worden, denn sie hat viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.

48. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben!

49. Da fingen die Tischgenossen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?