Schlachter 1951

Lukas 10:25-42 Schlachter 1951 (SCH51)

25. Und siehe, ein Schriftgelehrter trat auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben?

26. Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetze geschrieben? Wie liesest du?

27. Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst!»

28. Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben!

29. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?

30. Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halbtot liegen.

31. Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der andern Seite vorüber.

32. Desgleichen auch ein Levit, der zu der Stelle kam und ihn sah, ging auf der andern Seite vorüber.

33. Ein Samariter aber kam auf seiner Reise dahin, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen

34. und ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goß Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.

35. Und am andern Tage gab er dem Wirt zwei Denare und sprach: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36. Welcher von diesen Dreien dünkt dich nun der Nächste gewesen zu sein dem, der unter die Räuber gefallen war?

37. Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm tat! Da sprach Jesus zu ihm: So gehe du hin und tue desgleichen!

38. Als sie aber weiterreisten, kam er in ein Dorf; ein Weib aber namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus.

39. Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede zu.

40. Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, daß mich meine Schwester allein dienen läßt? Sage ihr doch, daß sie mir helfe!

41. Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles;

42. eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!