Schlachter 1951

Klagelieder 3:2-18 Schlachter 1951 (SCH51)

2. Mich hat er verjagt und in die Finsternis geführt und nicht ans Licht.

3. Nur gegen mich kehrt er immer wieder den ganzen Tag seine Hand.

4. Er hat mein Fleisch und meine Haut verschlungen und meine Knochen zermalmt.

5. Er hat rings um mich her Gift und Drangsal aufgebaut.

6. In dunkeln Höhlen läßt er mich wohnen wie längst Verstorbene.

7. Er hat mich eingemauert, daß ich nicht herauskommen kann; mit ehernen Ketten hat er mich beschwert.

8. Ob ich auch schreie und rufe, verstopft er doch die Ohren vor meinem Gebet.

9. Quadersteine legt er mir in den Weg, krümmt meine Pfade.

10. Er lauert mir auf wie ein Bär, wie ein Löwe im Dickicht.

11. Er hat mich auf Abwege gebracht, ist über mich hergefallen und hat mich arg zugerichtet.

12. Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeile zum Ziel gesetzt.

13. Er hat mir seines Köchers Söhne in die Nieren gejagt.

14. Ich bin allem Volk zum Gelächter geworden, ihr Liedlein den ganzen Tag.

15. Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt, mit Wermut getränkt.

16. Er ließ meine Zähne sich an Kies zerbeißen, er hat mich mit Asche bedeckt.

17. Und du hast meine Seele aus dem Frieden verstoßen, daß ich des Glückes vergaß.

18. Und ich sprach: Meine Lebenskraft ist dahin, meine Hoffnung auf den HERRN.