Schlachter 1951

Klagelieder 3:19-38 Schlachter 1951 (SCH51)

19. Sei eingedenk meines Elends, meiner Verfolgung, des Wermuts und des Gifts!

20. Beständig denkt meine Seele daran und ist tief gebeugt!

21. Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten, darum will ich Hoffnung fassen:

22. Gnadenbeweise des HERRN sind's, daß wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;

23. sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß!

24. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.

25. Der HERR ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm fragt.

26. Gut ist's, schweigend zu warten auf das Heil des HERRN.

27. Es ist einem Manne gut, in seiner Jugend das Joch zu tragen.

28. Er sitze einsam und schweige, wenn man ihm eines auferlegt!

29. Er stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung vorhanden!

30. Schlägt ihn jemand, so biete er ihm den Backen dar und lasse sich mit Schmach sättigen!

31. Denn der Herr wird nicht ewig verstoßen;

32. sondern wenn er betrübt hat, so erbarmt er sich auch nach der Größe seiner Gnade.

33. Denn nicht aus Lust plagt und betrübt ER die Menschenkinder.

34. Wenn alle Gefangenen eines Landes mit Füßen getreten,

35. wenn das Recht eines Mannes vor dem Angesicht des Höchsten gebeugt,

36. die Rechtssache eines Menschen verdreht wird, sollte der Herr es nicht beachten?

37. Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen, ohne daß der Herr es befahl?

38. Geht nicht aus dem Munde des Höchsten das Böse und das Gute hervor?