Schlachter 1951

Hiob 6:14-30 Schlachter 1951 (SCH51)

14. Dem Verzagten soll sein Freund Mitleid erzeigen, selbst wenn er von der Furcht des Allmächtigen lassen sollte.

15. Meine Brüder trügen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die überlaufen,

16. welche trübe werden vom Eis, wenn der Schnee sich darin birgt,

17. die aber versiegen zur Zeit der Sommerglut und von ihrem Ort verschwinden, wenn es heiß wird.

18. Es biegen ab von ihrem Wege die Karawanen, ziehen in die Wüste und verirren sich;

19. es schauen sie die Karawanen Themas, die Reisegesellschaften Sebas hoffen auf sie.

20. Aber sie werden in ihrer Hoffnung zuschanden; wenn sie dorthin kommen, sind sie enttäuscht.

21. So seid auch ihr mir jetzt geworden; ihr schauet Schreckliches und fürchtet euch davor!

22. Habe ich gesagt: «Gebet mir etwas!» oder «Bringt mir etwas von eurem Vermögen her;

23. rettet mich aus der Hand des Feindes und erlöset mich von des Tyrannen Hand?»

24. Belehret mich, so will ich schweigen,

25. weiset mir nach, wo ich gefehlt! O wie eindringlich sind die Reden der Wahrheit! Aber was bringen eure Zurechtweisungen zu-recht?

26. Gedenket ihr Worte zu bekritteln und haltet die Reden eines Verzweifelten für Wind?

27. Ja, ihr werfet das Los über eine Waise und verhandelt euren Freund!

28. Und nun seid doch so gefällig und schaut mich an, ob ich euch ins Angesicht lügen werde!

29. Kehret um, tut nicht Unrecht! Ja, kehret um! noch bin ich im Recht!

30. Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, oder unterscheidet mein Gaumen nicht, was verderblich ist?