Schlachter 1951

Hiob 6:1-12 Schlachter 1951 (SCH51)

1. Da antwortete Hiob und sprach:

2. O daß mein Unmut und mein Unglück gegeneinander abgewogen und zugleich auf eine Waage gelegt würden!

3. Denn nun ist es schwerer als Meeressand; darum sind meine Reden so verwirrt.

4. Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist saugt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich.

5. Schreit auch ein Wildesel beim Gras, brüllt auch ein Ochse, wenn er Futter hat?

6. Kann man auch Fades essen ohne Salz, findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack?

7. Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein täglich Brot!

8. O daß doch käme, was ich wünsche, und Gott meine Hoffnung erfüllte:

9. daß es doch Gott gefiele, mich zu zermalmen, seine Hand auszustrecken und mich abzuschneiden!

10. So bliebe mir noch der Trost (worüber ich frohlocken würde im schonungslosen Schmerz), daß ich von den Worten des Heiligen nicht abgefallen bin!

11. Wie groß ist denn meine Kraft, daß ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, daß meine Seele sich gedulden soll?

12. Ist mir denn der Steine Kraft gegeben, ist dies mein Fleisch etwa von Erz?