Schlachter 1951

Hiob 3:9-22 Schlachter 1951 (SCH51)

9. Verfinstert müssen ihrer Dämmerung Sterne sein, sie warte auf Licht und es bleibe aus; sie schaue auch die Wimpern der Morgenröte nicht!

10. Weil sie den Mutterleib mir nicht verschloß und den Jammer nicht vor meinen Augen verbarg.

11. Warum starb ich nicht gleich bei der Geburt und kam nicht um, sobald ich aus Mutterschoße ging?

12. Warum kamen mir Knie entgegen und wozu Brüste, daß ich sog?

13. Denn jetzt läge ich da und wäre stille; wäre ich entschlafen, so hätte ich nun Ruhe

14. mit Königen und Landesräten, die sich Steinhaufen erbaut haben,

15. oder mit Fürsten, reich an Gold, die in ihren Häusern Silber häuften.

16. Oder wäre ich gar niemals dagewesen, wie eine verborgene Fehlgeburt, den Kindlein gleich, die nie das Licht gesehen haben!

17. Dort hört der Frevler Toben auf, dort finden die Erschöpften Ruh;

18. alle Gefangenen sind dort in Frieden, sie hören die Stimme des Treibers nicht mehr;

19. Kleine und Große sind daselbst, und der Knecht ist frei von seinem Herrn!

20. Warum läßt er Lebensmüde noch die Sonne sehen und zwingt er betrübte Seelen noch zu leben?

21. die auf den Tod harren, und er kommt nicht, die nach ihm graben, mehr als nach Schätzen;

22. die sich freuen würden und jubelten, die frohlockten, wenn sie ein Grab fänden.