Schlachter 1951

Hiob 27:1-15 Schlachter 1951 (SCH51)

1. Und Hiob setzte seine Rede fort und sprach:

2. So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt hat:

3. Solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch Gottes in meiner Nase,

4. sollen meine Lippen nichts Verkehrtes reden und meine Zunge keine Lüge aussprechen.

5. Ferne sei es von mir, daß ich euch Recht gebe, ich werde mir meine Unschuld nicht nehmen lassen bis an mein Ende!

6. Ich habe an meiner Gerechtigkeit festgehalten und werde sie nicht loslassen, mein Gewissen straft mich über keinen meiner Tage;

7. mein Feind aber müsse verurteilt werden und meine Widersacher Unrecht haben.

8. Denn was für eine Hoffnung hat der Frevler, wenn Gott ihn abschneidet, wenn er ihm seine Seele entzieht?

9. Wird Gott sein Geschrei erhören, wenn Not über ihn kommt?

10. Hätte er seine Lust an dem Allmächtigen, so würde er Gott allezeit anrufen.

11. Ich will euch über Gottes Hand belehren und, was es mit dem Allmächtigen für eine Bewandtnis hat, euch nicht verhehlen.

12. Siehe, ihr alle habt es ja gesehen (warum redet ihr so unnütze Worte)?

13. Das ist das Teil, das der gottlose Mensch von Gott, und dies das Erbe, das die Tyrannen vom Allmächtigen erhalten:

14. Wenn seine Kinder sich mehren, so ist's für das Schwert, und seine Nachkommenschaft hat nicht Brot genug.

15. Seine Entronnenen sinken durch die Pest ins Grab, und ihre Witwen beweinen sie nicht.