Schlachter 1951

Hiob 20:3-16 Schlachter 1951 (SCH51)

3. Einen Verweis, mir zur Schande, muß ich vernehmen; aber mein Geist treibt mich zu antworten um meiner Einsicht willen.

4. Weißt du nicht, daß von alters her, seit Menschen auf Erden sind,

5. der Gottlosen Frohlocken kurz ist und die Freude der Frevler nur einen Augenblick währt?

6. Wenn er schon bis zum Himmel erhoben würde und sein Haupt bis an die Wolken reichte,

7. so geht er doch, gleich seinem Kot, auf ewig unter, und die ihn gesehen, werden sagen: Wo ist er?

8. Wie ein Traum wird er verschwinden, man wird ihn nimmer finden, er vergeht wie ein Nachtgesicht.

9. Das Auge, das ihn gesehen, sieht ihn nimmer wieder, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr.

10. Seine Söhne müssen die Armen entschädigen und ihre Hände sein Vermögen wieder herausgeben.

11. Seine Gebeine waren voller Jugendkraft: die liegt nun mit ihm im Staub.

12. Ist das Böse noch so süß in seinem Munde, daß er es unter seiner Zunge birgt,

13. daß er es hegt und nicht lassen kann und an seinem Gaumen festhält:

14. so verwandelt sich doch seine Speise in seinem Eingeweide und wird in seinem Innern zu Schlangengift.

15. Das verschlungene Gut muß er wieder von sich geben, Gott treibt es ihm aus dem Leibe heraus.

16. Schlangengift hat er gesaugt: darum wird ihn die Zunge der Otter töten.