Neue Genfer Übersetzung

Lukas 8:29-49 Neue Genfer Übersetzung (NGU2011)

29. Denn Jesus war dem bösen Geist mit dem Befehl entgegengetreten, den Mann zu verlassen. Der Besessene war schon seit langer Zeit in der Gewalt des Dämons; man hatte ihn zwar an Händen und Füßen gefesselt, um ihn in sicherem Gewahrsam halten zu können, doch er hatte die Ketten immer wieder zerrissen und war von dem Dämon an einsame Orte getrieben worden.

30. Nun fragte ihn Jesus: »Wie heißt du?« – »Legion«, antwortete er; denn es waren viele Dämonen in ihn gefahren.

31. Diese flehten Jesus an, sie nicht in den Abgrund zu schicken.

32. Nicht weit von dort weidete am Berg eine große Herde Schweine. Die Dämonen baten Jesus, in die Schweine fahren zu dürfen. Er erlaubte es ihnen,

33. und sie verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da stürzte sich die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank.

34. Als die Schweinehirten das sahen, liefen sie davon und berichteten alles in der Stadt und in den Dörfern.

35. Die Leute machten sich auf den Weg, um mit eigenen Augen zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und fanden den Mann, aus dem die Dämonen ausgefahren waren, zu seinen Füßen sitzen, bekleidet und bei klarem Verstand. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun.

36. Die Augenzeugen berichteten ihnen, wie der Besessene geheilt worden war.

37. Daraufhin forderte die ganze Bevölkerung von Gerasa und der Umgegend Jesus auf, ihr Gebiet zu verlassen, so sehr hatte die Angst sie gepackt.Als Jesus ins Boot stieg, um zurückzufahren,

38. bat ihn der Mann, aus dem die Dämonen ausgefahren waren, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus schickte ihn zurück.

39. »Geh wieder zu deiner Familie«, sagte er, »und erzähle dort, was Gott für dich getan hat!« Da ging der Mann fort und verkündete in der ganzen Stadt, was Jesus für ihn getan hatte.

40. Als Jesus ans andere Ufer zurückkam, empfing ihn eine große Menschenmenge; alle hatten auf ihn gewartet.

41. Da kam ein Mann namens Jairus, der Vorsteher der Synagoge. Er warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen,

42. weil sein einziges Kind, ein Mädchen von etwa zwölf Jahren, im Sterben lag.Auf dem Weg dorthin wurde Jesus von der Menge, die sich um ihn drängte, fast erdrückt.

43. Unter den Leuten war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt. Alles, was sie besaß, hatte sie für die Ärzte ausgegeben, doch niemand hatte sie heilen können.

44. Diese Frau drängte sich von hinten an Jesus heran und berührte den Saum seines Gewandes. Im selben Augenblick hörten die Blutungen auf.

45. »Wer hat mich berührt?«, fragte Jesus. Alle beteuerten, sie seien es nicht gewesen, und Petrus meinte: »Meister, die Leute drängen sich ja von allen Seiten um dich herum!«

46. Doch Jesus beharrte darauf: »Irgendjemand hat mich berührt; ich habe gespürt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist.«

47. Der Frau war jetzt klar, dass sie nicht unbemerkt geblieben war. Zitternd trat sie vor und warf sich vor Jesus nieder. Dann erzählte sie vor allen Leuten, warum sie ihn berührt hatte und wie sie im selben Augenblick geheilt worden war.

48. »Meine Tochter«, sagte Jesus zu ihr, »dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!«

49. Während Jesus noch mit ihr redete, kam jemand vom Haus des Synagogenvorstehers. »Deine Tochter ist gestorben«, sagte der Mann zu Jairus. »Bemühe den Meister nicht länger!«