Neue Genfer Übersetzung

Lukas 8:17-33 Neue Genfer Übersetzung (NGU2011)

17. So gibt es auch nichts Geheimes, was geheim bleibt; alles wird offenbar werden. Und es gibt nichts Verborgenes, was verborgen bleibt; alles soll öffentlich bekannt gemacht werden.

18. Achtet also darauf, wie ihr ´mit dem umgeht, was ihr` hört! Denn wer hat, dem wird gegeben; aber wer nicht hat, dem wird auch das genommen, was er zu haben meint.«

19. Einmal kamen Jesu Mutter und seine Brüder und wollten ihn sprechen. Doch wegen der Menschenmenge konnten sie nicht bis zu ihm durchkommen.

20. Man teilte ihm mit: »Deine Mutter und deine Brüder stehen vor dem Haus und möchten dich sehen.«

21. Doch Jesus erwiderte: »Meine Mutter und meine Brüder sind alle, die das Wort Gottes hören und danach handeln.«

22. Eines Tages stieg Jesus mit seinen Jüngern ins Boot und sagte zu ihnen: »Wir wollen über den See ans andere Ufer fahren!«

23. Während der Fahrt schlief Jesus ein. Plötzlich brach auf dem See ein schwerer Sturm los; das Boot füllte sich mit Wasser, und sie waren in großer Gefahr.

24. Die Jünger stürzten zu Jesus und weckten ihn. »Meister, Meister«, schrien sie, »wir sind verloren!« Jesus stand auf und wies den Wind und die Wellen in ihre Schranken. Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.

25. »Wo bleibt euer Glaube?«, fragte Jesus seine Jünger. Sie aber sagten voll Furcht und Staunen zueinander: »Wer ist nur dieser Mann? Er befiehlt sogar dem Wind und dem Wasser, und sie gehorchen ihm.«

26. Sie legten im Gebiet der Gerasener an, auf der Seite des Sees, die Galiläa gegenüberliegt.

27. Als Jesus aus dem Boot stieg und an Land ging, lief ihm ein Mann aus der ´nahegelegenen` Stadt entgegen, der von Dämonen besessen war. Er trug schon lange keine Kleider mehr und lebte abseits von den Häusern in den Grabhöhlen.

28. Als er Jesus sah, schrie er auf und warf sich vor ihm auf den Boden. Er rief mit lauter Stimme: »Was willst du von mir, Jesus, Sohn Gottes, des Allerhöchsten? Ich flehe dich an: Quäle mich nicht!«

29. Denn Jesus war dem bösen Geist mit dem Befehl entgegengetreten, den Mann zu verlassen. Der Besessene war schon seit langer Zeit in der Gewalt des Dämons; man hatte ihn zwar an Händen und Füßen gefesselt, um ihn in sicherem Gewahrsam halten zu können, doch er hatte die Ketten immer wieder zerrissen und war von dem Dämon an einsame Orte getrieben worden.

30. Nun fragte ihn Jesus: »Wie heißt du?« – »Legion«, antwortete er; denn es waren viele Dämonen in ihn gefahren.

31. Diese flehten Jesus an, sie nicht in den Abgrund zu schicken.

32. Nicht weit von dort weidete am Berg eine große Herde Schweine. Die Dämonen baten Jesus, in die Schweine fahren zu dürfen. Er erlaubte es ihnen,

33. und sie verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da stürzte sich die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank.