NeÜ bibel.heute

2. Könige 4:1-19 NeÜ bibel.heute (NBH)

1. Die Witwe von einem der Prophetenjünger rief Elischa um Hilfe an: "Mein Mann ist gestorben und du weißt, dass er Jahwe treu gedient hat. Nun ist der Gläubiger gekommen und will für das Geld, das wir ihm schulden, meine beiden Söhne als Sklaven nehmen."

2. Elischa erwiderte: "Was soll ich für dich tun? Sag mir, was du noch im Haus hast!" - "Deine Dienerin hat nichts mehr im Haus als nur ein klein wenig Öl", erwiderte sie.

3. "Dann geh und leihe dir von all deinen Nachbarinnen leere Gefäße aus, alles, was du bekommen kannst.

4. Geh dann ins Haus, schließ die Tür hinter dir und deinen Söhnen ab und gieß das Öl in die Gefäße. Wenn eins voll ist, stell es beiseite!"

5. Sie machte es so und schloss die Tür ab. Dann reichten die Jungen ihr die Gefäße, und sie goss ein.

6. Als alle Gefäße voll waren, sagte sie zu dem einen Jungen: "Gib mir noch eins!" - "Es ist keins mehr da", sagte er. Da hörte das Öl auf zu fließen.

7. Die Frau ging zu dem Mann Gottes und berichtete es ihm. Der sagte: "Nun geh, verkaufe das Öl und bezahle deine Schulden! Von dem, was übrig bleibt, kannst du mit deinen Söhnen leben."

8. Eines Tages kam Elischa durch das Dorf Schunem. Dort lebte eine wohlhabende Frau, die ihn zum Essen einlud. Von da an war er jedes Mal in ihrem Haus zu Gast, wenn er dort durchkam.

9. Einmal sagte sie zu ihrem Mann: "Ich weiß, dass unser regelmäßiger Gast ein heiliger Mann Gottes ist.

10. Wir sollten auf der Dachterrasse ein kleines Zimmer für ihn ausbauen und ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter hineinstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen."

11. Als Elischa eines Tages wieder vorbeikam, ruhte er sich in diesem Zimmer aus.

12. Dann befahl er seinem Diener Gehasi, die Frau heraufzubitten. Sie kam und blieb draußen vor der Tür stehen.

13. Elischa ließ ihr durch seinen Diener sagen: "Du hast dir so viel Mühe mit uns gemacht! Was kann man denn für dich tun? Soll man beim König oder beim Heerführer ein gutes Wort für dich einlegen?" Doch sie sagte: "Mir geht es gut, ich wohne ja hier mitten unter meiner Sippe."

14. Elischa fragte seinen Diener: "Was können wir denn sonst für sie tun?" - "Nun, die Frau hat keinen Sohn, und ihr Mann ist schon alt", erwiderte Gehasi.

15. "Ruf sie her!", sagte Elischa. Daraufhin kam sie näher und trat in die Tür.

16. "Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen", sagte Elischa zu ihr. "Ach Herr, du Mann Gottes", erwiderte sie, "mach deiner Magd doch keine falschen Hoffnungen!"

17. Doch die Frau wurde wirklich schwanger und brachte ein Jahr später um die Zeit, von der Elischa geredet hatte, einen Sohn zur Welt.

18. Als der Junge größer geworden war, ging er eines Tages zu seinem Vater auf das Feld hinaus, wo die Schnitter arbeiteten.

19. Auf einmal klagte er ihm: "Mein Kopf! Mein Kopf!" Der Vater befahl einem Sklaven: "Trag ihn zu seiner Mutter!"