Lutherbibel 1912

Sprueche 25:6-21 Lutherbibel 1912 (L12)

6. Prange nicht vor dem König und tritt nicht an den Ort der Großen.

7. Denn es ist dir besser, daß man zu dir sage: Tritt hier herauf! als daß du vor dem Fürsten erniedrigt wirst, daß es deine Augen sehen müssen.

8. Fahre nicht bald heraus, zu zanken; denn was willst du hernach machen, wenn dich dein Nächster beschämt hat?

9. Führe deine Sache mit deinem Nächsten, und offenbare nicht eines andern Heimlichkeit,

10. auf daß nicht übel von dir spreche, der es hört, und dein böses Gerücht nimmer ablasse.

11. Ein Wort geredet zu seiner Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen.

12. Wer einem Weisen gehorcht, der ihn straft, das ist wie ein goldenes Stirnband und goldenes Halsband.

13. Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein treuer Bote dem, der ihn gesandt hat, und labt seines Herrn Seele.

14. Wer viel verspricht und hält nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen.

15. Durch Geduld wird ein Fürst versöhnt, und eine linde Zunge bricht die Härtigkeit.

16. Findest du Honig, so iß davon, so viel dir genug ist, daß du nicht zu satt wirst und speiest ihn aus.

17. Entzieh deinen Fuß vom Hause deines Nächsten; er möchte dein überdrüssig und dir gram werden.

18. Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist ein Spieß, Schwert und scharfer Pfeil.

19. Die Hoffnung auf einen Treulosen zur Zeit der Not ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß.

20. Wer einem betrübten Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer das Kleid ablegt am kalten Tage, und wie Essig auf der Kreide.

21. Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser.