Lutherbibel 1912

Sprueche 23:19-35 Lutherbibel 1912 (L12)

19. Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz in den Weg.

20. Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern;

21. denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen.

22. Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.

23. Kaufe Wahrheit, und verkaufe sie nicht, Weisheit, Zucht und Verstand.

24. Der Vater eines Gerechten freut sich; und wer einen Weisen gezeugt hat, ist fröhlich darüber.

25. Laß sich deinen Vater und deine Mutter freuen, und fröhlich sein, die dich geboren hat.

26. Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine Wege wohl gefallen.

27. Denn eine Hure ist eine tiefe Grube, und eine Ehebrecherin ist ein enger Brunnen.

28. Auch lauert sie wie ein Räuber, und die Frechen unter den Menschen sammelt sie zu sich.

29. Wo ist Weh? wo ist Leid? wo ist Zank? wo ist Klagen? wo sind Wunden ohne Ursache? wo sind trübe Augen?

30. Wo man beim Wein liegt und kommt, auszusaufen, was eingeschenkt ist.

31. Siehe den Wein nicht an, daß er so rot ist und im Glase so schön steht. Er geht glatt ein;

32. aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter.

33. So werden deine Augen nach andern Weibern sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden,

34. und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum.

35. Sie schlagen mich, aber es tut mir nicht weh; sie klopfen mich, aber ich fühle es nicht. Wann will ich aufwachen, daß ich's mehr treibe?