Lutherbibel 1912

Sprueche 1:6-22 Lutherbibel 1912 (L12)

6. daß er verstehe die Sprüche und ihre Deutung, die Lehre der Weisen und ihre Beispiele.

7. Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

8. Mein Kind, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter.

9. Denn solches ist ein schöner Schmuck deinem Haupt und eine Kette an deinem Hals.

10. Mein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.

11. Wenn sie sagen: "Gehe mit uns! wir wollen auf Blut lauern und den Unschuldigen ohne Ursache nachstellen;

12. wir wollen sie lebendig verschlingen wie die Hölle und die Frommen wie die, so hinunter in die Grube fahren;

13. wir wollen großes Gut finden; wir wollen unsre Häuser mit Raub füllen;

14. wage es mit uns! es soll unser aller ein Beutel sein":

15. mein Kind, wandle den Weg nicht mit ihnen; wehre deinem Fuß vor ihrem Pfad.

16. Denn ihr Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.

17. Denn es ist vergeblich, das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel.

18. Sie aber lauern auf ihr eigen Blut und stellen sich selbst nach dem Leben.

19. Also geht es allen, die nach Gewinn geizen, daß ihr Geiz ihnen das Leben nimmt.

20. Die Weisheit klagt draußen und läßt sich hören auf den Gassen;

21. sie ruft in dem Eingang des Tores, vorn unter dem Volk; sie redet ihre Worte in der Stadt:

22. Wie lange wollt ihr Unverständigen unverständig sein und die Spötter Lust zu Spötterei und die Ruchlosen die Lehre hassen?