Lutherbibel 1912

Roemer 3:4-17 Lutherbibel 1912 (L12)

4. Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß Gott sei wahrhaftig und alle Menschen Lügner; wie geschrieben steht: "Auf daß du gerecht seist in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst."

5. Ist's aber also, daß unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit preist, was wollen wir sagen? Ist denn Gott auch ungerecht, wenn er darüber zürnt? (Ich rede also auf Menschenweise.)

6. Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten?

7. Denn so die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seinem Preis, warum sollte ich denn noch als Sünder gerichtet werden

8. und nicht vielmehr also tun, wie wir gelästert werden und wie etliche sprechen, daß wir sagen: "Lasset uns Übles tun, auf das Gutes daraus komme"? welcher Verdammnis ist ganz recht.

9. Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind,

10. wie denn geschrieben steht: "Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer.

11. Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage.

12. Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer.

13. Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handeln sie trüglich. Otterngift ist unter den Lippen;

14. ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.

15. Ihre Füße sind eilend, Blut zu vergießen;

16. auf ihren Wegen ist eitel Schaden und Herzeleid,

17. und den Weg des Friedens wissen sie nicht.