Lutherbibel 1912

Psalm 88:1-10 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Ein Psalmlied der Kinder Korah, vorzusingen, von der Schwachheit der Elenden. Eine Unterweisung Hemans, des Esrahiten. HERR, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir.

2. Laß mein Gebet vor dich kommen; neige deine Ohren zu meinem Geschrei.

3. Denn meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe dem Tode.

4. Ich bin geachtet gleich denen, die in die Grube fahren; ich bin ein Mann, der keine Hilfe hat.

5. Ich liege unter den Toten verlassen wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand abgesondert sind.

6. Du hast mich in die Grube hinuntergelegt, in die Finsternis und in die Tiefe.

7. Dein Grimm drückt mich; du drängst mich mit allen deinen Fluten. (Sela.)

8. Meine Freunde hast du ferne von mir getan; du hast mich ihnen zum Greuel gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht herauskommen.

9. Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend. HERR, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir.

10. Wirst du denn unter den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? (Sela.)