Lutherbibel 1912

Psalm 77:1-15 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Ein Psalm Asaphs für Jeduthun, vorzusingen. Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott; zu Gott schreie ich, und er erhört mich.

2. In der Zeit der Not suche ich den HERRN; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und läßt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen.

3. Wenn ich betrübt bin, so denke ich an Gott; wenn mein Herz in ängsten ist, so rede ich. (Sela.)

4. Meine Augen hältst du, daß sie wachen; ich bin so ohnmächtig, daß ich nicht reden kann.

5. Ich denke der alten Zeit, der vorigen Jahre.

6. Ich denke des Nachts an mein Saitenspiel und rede mit meinem Herzen; mein Geist muß forschen.

7. Wird denn der HERR ewiglich verstoßen und keine Gnade mehr erzeigen?

8. Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Güte, und hat die Verheißung ein Ende?

9. Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, und seine Barmherzigkeit vor Zorn verschlossen? (Sela.)

10. Aber doch sprach ich: Ich muß das leiden; die rechte Hand des Höchsten kann alles ändern.

11. Darum gedenke ich an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine vorigen Wunder

12. und rede von allen deinen Werken und sage von deinem Tun.

13. Gott, dein Weg ist heilig. Wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist?

14. Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht bewiesen unter den Völkern.

15. Du hast dein Volk erlöst mit Macht, die Kinder Jakobs und Josephs. (Sela.)