Lutherbibel 1912

Psalm 74:1-10 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Eine Unterweisung Asaphs. Gott, warum verstößest du uns so gar und bist so grimmig zornig über die Schafe deiner Weide?

2. Gedenke an deine Gemeinde, die du vor alters erworben und dir zum Erbteil erlöst hast, an den Berg Zion, darauf du wohnest.

3. Hebe deine Schritte zum dem, was so lange wüst liegt. Der Feind hat alles verderbt im Heiligtum.

4. Deine Widersacher brüllen in deinen Häusern und setzen ihre Götzen darein.

5. Man sieht die Äxte obenher blinken, wie man in einen Wald haut;

6. sie zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barte.

7. Sie verbrennen dein Heiligtum; sie entweihen und werfen zu Boden die Wohnung deines Namens.

8. Sie sprechen in ihrem Herzen; "Laßt uns sie plündern!" Sie verbrennen alle Häuser Gottes im Lande.

9. Unsere Zeichen sehen wir nicht, und kein Prophet predigt mehr, und keiner ist bei uns, der weiß, wie lange.

10. Ach Gott, wie lange soll der Widersacher schmähen und der Feind deinen Namen so gar verlästern?