Lutherbibel 1912

Psalm 55:1-11 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel. Gott, erhöre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.

2. Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule,

3. daß der Feind so schreit und der Gottlose drängt; denn sie wollen mir eine Tücke beweisen und sind mir heftig gram.

4. Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.

5. Furcht und Zittern ist mich angekommen, und Grauen hat mich überfallen.

6. Ich sprach: O hätte ich Flügel wie Tauben, da ich flöge und wo bliebe!

7. Siehe, so wollt ich ferne wegfliehen und in der Wüste bleiben. (Sela.)

8. Ich wollte eilen, daß ich entrönne vor dem Sturmwind und Wetter.

9. Mache ihre Zunge uneins, HERR, und laß sie untergehen; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.

10. Solches geht Tag und Nacht um und um auf ihren Mauern, und Mühe und Arbeit ist drinnen.

11. Schadentun regieret drinnen; Lügen und Trügen läßt nicht von ihrer Gasse.