Lutherbibel 1912

Psalm 38:11-22 Lutherbibel 1912 (L12)

11. Meine Lieben und Freunde treten zurück und scheuen meine Plage, und meine Nächsten stehen ferne.

12. Und die mir nach dem Leben trachten, stellen mir nach; und die mir übelwollen, reden, wie sie Schaden tun wollen, und gehen mit eitel Listen um.

13. Ich aber muß sein wie ein Tauber und nicht hören, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut,

14. und muß sein wie einer, der nicht hört und der keine Widerrede in seinem Munde hat.

15. Aber ich harre, HERR, auf dich; du, HERR, mein Gott, wirst erhören.

16. Denn ich denke: Daß sie sich ja nicht über mich freuen! Wenn mein Fuß wankte, würden sie sich hoch rühmen wider mich.

17. Denn ich bin zu Leiden gemacht, und mein Schmerz ist immer vor mir.

18. Denn ich zeige meine Missetat an und sorge wegen meiner Sünde.

19. Aber meine Feinde leben und sind mächtig; die mich unbillig hassen, derer ist viel.

20. Und die mir Arges tun um Gutes, setzen sich wider mich, darum daß ich an dem Guten halte.

21. Verlaß mich nicht, HERR! Mein Gott, sei nicht ferne von mir!

22. Eile, mir beizustehen, HERR, meine Hilfe.