Lutherbibel 1912

Psalm 35:5-19 Lutherbibel 1912 (L12)

5. Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stoße sie weg.

6. Ihr Weg müsse finster und schlüpfrig werden, und der Engel des HERRN verfolge sie.

7. Denn sie haben mir ohne Ursache ihr Netz gestellt, mich zu verderben, und haben ohne Ursache meiner Seele Gruben zugerichtet.

8. Er müsse unversehens überfallen werden; und sein Netz, das er gestellt hat, müsse ihn fangen; und er müsse darin überfallen werden.

9. Aber meine Seele müsse sich freuen des HERRN und sei fröhlich über seine Hilfe.

10. Alle meine Gebeine müssen sagen: HERR, wer ist deinesgleichen? Der du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen von seinen Räubern.

11. Es treten frevle Zeugen auf; die zeihen mich, des ich nicht schuldig bin.

12. Sie tun mir Arges um Gutes, mich in Herzeleid zu bringen.

13. Ich aber, wenn sie krank waren, zog einen Sack an, tat mir wehe mit Fasten und betete stets von Herzen;

14. ich hielt mich, als wäre es mein Freund und Bruder; ich ging traurig wie einer, der Leid trägt über seine Mutter.

15. Sie aber freuen sich über meinen Schaden und rotten sich; es rotten sich die Hinkenden wider mich ohne meine Schuld; sie zerreißen und hören nicht auf.

16. Mit denen, die da heucheln und spotten um des Bauches willen, beißen sie ihre Zähne zusammen über mich.

17. HERR, wie lange willst du zusehen? Errette doch meine Seele aus ihrem Getümmel und meine einsame von den jungen Löwen!

18. Ich will dir danken in der großen Gemeinde, und unter vielem Volk will ich dich rühmen.

19. Laß sich nicht über mich freuen, die mir unbillig feind sind, noch mit Augen spotten, die mich ohne Ursache hassen!