Lutherbibel 1912

Psalm 31:1-12 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Ein Psalm Davids, vorzusingen. HERR, auf dich traue ich, laß mich nimmermehr zu Schanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit!

2. Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du mir helfest!

3. Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wolltest du mich leiten und führen.

4. Du wollest mich aus dem Netze ziehen, das sie mir gestellt haben; denn du bist meine Stärke.

5. In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, HERR, du treuer Gott.

6. Ich hasse, die da halten auf eitle Götzen; ich aber hoffe auf den HERRN.

7. Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, daß du mein Elend ansiehst und erkennst meine Seele in der Not

8. und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum.

9. HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst; meine Gestalt ist verfallen vor Trauern, dazu meine Seele und mein Leib.

10. Denn mein Leben hat abgenommen vor Betrübnis und meine Zeit vor Seufzen; meine Kraft ist verfallen vor meiner Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet.

11. Es geht mir so übel, daß ich bin eine große Schmach geworden meinen Nachbarn und eine Scheu meinen Verwandten; die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir.

12. Mein ist vergessen im Herzen wie eines Toten; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.