Lutherbibel 1912

Prediger 5:2-12 Lutherbibel 1912 (L12)

2. Sei nicht schnell mit deinem Munde und laß dein Herz nicht eilen, was zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel, und du auf Erden; darum laß deiner Worte wenig sein.

3. Denn wo viel Sorgen ist, da kommen Träume; und wo viel Worte sind, da hört man den Narren.

4. Wenn du Gott ein Gelübde tust, so verzieh nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Narren. Was du gelobst, das halte.

5. Es ist besser, du gelobst nichts, denn daß du nicht hältst, was du gelobst.

6. Laß deinem Mund nicht zu, daß er dein Fleisch verführe; und sprich vor dem Engel nicht: Es ist ein Versehen. Gott möchte erzürnen über deine Stimme und verderben alle Werke deiner Hände.

7. Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Worte; aber fürchte du Gott.

8. Siehst du dem Armen Unrecht tun und Recht und Gerechtigkeit im Lande wegreißen, wundere dich des Vornehmens nicht; denn es ist ein hoher Hüter über den Hohen und sind noch Höhere über die beiden.

9. Und immer ist's Gewinn für ein Land, wenn ein König da ist für das Feld, das man baut.

10. Wer Geld liebt, wird Geldes nimmer satt; und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben. Das ist auch eitel.

11. Denn wo viel Guts ist, da sind viele, die es essen; und was genießt davon, der es hat, außer daß er's mit Augen ansieht?

12. Wer arbeitet, dem ist der Schaf süß, er habe wenig oder viel gegessen; aber die Fülle des Reichen läßt ihn nicht schlafen.