Lutherbibel 1912

Prediger 10:10-19 Lutherbibel 1912 (L12)

10. Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibt, muß man's mit Macht wieder schärfen; also folgt auch Weisheit dem Fleiß.

11. Ein Schwätzer ist nichts Besseres als eine Schlange, die ohne Beschwörung sticht.

12. Die Worte aus dem Mund eines Weisen sind holdselig; aber des Narren Lippen verschlingen ihn selbst.

13. Der Anfang seiner Worte ist Narrheit, und das Ende ist schädliche Torheit.

14. Ein Narr macht viele Worte; aber der Mensch weiß nicht, was gewesen ist, und wer will ihm sagen, was nach ihm werden wird?

15. Die Arbeit der Narren wird ihnen sauer, weil sie nicht wissen in die Stadt zu gehen.

16. Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist, und dessen Fürsten in der Frühe speisen!

17. Wohl dir, Land, dessen König edel ist, und dessen Fürsten zu rechter Zeit speisen, zur Stärke und nicht zur Lust!

18. Denn durch Faulheit sinken die Balken, und durch lässige Hände wird das Haus triefend.

19. Das macht, sie halten Mahlzeiten, um zu lachen, und der Wein muß die Lebendigen erfreuen, und das Geld muß ihnen alles zuwege bringen.