Lutherbibel 1912

Matthaeus 15:10-25 Lutherbibel 1912 (L12)

10. Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihm: Höret zu und fasset es!

11. Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was zum Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen.

12. Da traten seine Jünger zu ihm und sprachen: Weißt du auch, daß sich die Pharisäer ärgerten, da sie das Wort hörten?

13. Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, die werden ausgereutet.

14. Lasset sie fahren! Sie sind blinde Blindenleiter. Wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube.

15. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis.

16. Und Jesus sprach zu ihnen: Seid ihr denn auch noch unverständig?

17. Merket ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, das geht in den Bauch und wird durch den natürlichen Gang ausgeworfen?

18. Was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen.

19. Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung.

20. Das sind Stücke, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht.

21. Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon.

22. Und siehe, ein kanaanäisches Weib kam aus derselben Gegend und schrie ihm nach und sprach: Ach HERR, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt.

23. Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir, denn sie schreit uns nach.

24. Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt denn nur zu den verlorenen Schafen von dem Hause Israel.

25. Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: HERR, hilf mir!