Lutherbibel 1912

Markus 10:8-26 Lutherbibel 1912 (L12)

8. und werden die zwei ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch.

9. Was denn Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.

10. Und daheim fragten ihn abermals seine Jünger darum.

11. Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seinem Weibe und freit eine andere, der bricht die Ehe an ihr;

12. und so sich ein Weib scheidet von ihrem Manne und freit einen anderen, die bricht ihre Ehe.

13. Und sie brachten Kindlein zu ihm, daß er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren die an, die sie trugen.

14. Da es aber Jesus sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.

15. Wahrlich ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen.

16. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

17. Und da er hinausgegangen war auf den Weg, lief einer herzu, kniete, vor ihn und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?

18. Aber Jesus sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott.

19. Du weißt ja die Gebote wohl: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemand täuschen; ehre Vater und Mutter."

20. Er aber antwortete und sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.

21. Und Jesus sah ihn an und liebte ihn und sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach und nimm das Kreuz auf dich.

22. Er aber ward unmutig über die Rede und ging traurig davon; denn er hatte viele Güter.

23. Und Jesus sah um sich und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!

24. Die Jünger aber entsetzten sich über seine Rede. Aber Jesus antwortete wiederum und sprach zu ihnen: Liebe Kinder, wie schwer ist's, daß die, so ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, ins Reich Gottes kommen!

25. Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme.

26. Sie entsetzten sich aber noch viel mehr und sprachen untereinander: Wer kann denn selig werden?