Lutherbibel 1912

Markus 10:4-20 Lutherbibel 1912 (L12)

4. Sie sprachen; Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden.

5. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härtigkeit willen hat er euch solches Gebot geschrieben;

6. aber von Anfang der Kreatur hat sie Gott geschaffen einen Mann und ein Weib.

7. Darum wird der Mensch Vater und Mutter verlassen und wird seinem Weibe anhangen,

8. und werden die zwei ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch.

9. Was denn Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.

10. Und daheim fragten ihn abermals seine Jünger darum.

11. Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seinem Weibe und freit eine andere, der bricht die Ehe an ihr;

12. und so sich ein Weib scheidet von ihrem Manne und freit einen anderen, die bricht ihre Ehe.

13. Und sie brachten Kindlein zu ihm, daß er sie anrührte. Die Jünger aber fuhren die an, die sie trugen.

14. Da es aber Jesus sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.

15. Wahrlich ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen.

16. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

17. Und da er hinausgegangen war auf den Weg, lief einer herzu, kniete, vor ihn und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?

18. Aber Jesus sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott.

19. Du weißt ja die Gebote wohl: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst niemand täuschen; ehre Vater und Mutter."

20. Er aber antwortete und sprach zu ihm: Meister, das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.