Lutherbibel 1912

Lukas 23:6-22 Lutherbibel 1912 (L12)

6. Da aber Pilatus Galiläa hörte, fragte er, ob er aus Galiläa wäre.

7. Und als er vernahm, daß er unter des Herodes Obrigkeit gehörte, übersandte er ihn zu Herodes, welcher in den Tagen auch zu Jerusalem war.

8. Da aber Herodes Jesum sah, ward er sehr froh; denn er hätte ihn längst gern gesehen, denn er hatte viel von ihm gehört, und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen.

9. Und er fragte ihn mancherlei; er antwortete ihm aber nichts.

10. Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen und verklagten ihn hart.

11. Aber Herodes mit seinem Hofgesinde verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Kleid an und sandte ihn wieder zu Pilatus.

12. Auf den Tag wurden Pilatus und Herodes Freunde miteinander; denn zuvor waren sie einander feind.

13. Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen

14. und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als der das Volk abwende, und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und finde an dem Menschen der Sache keine, deren ihr ihn beschuldiget;

15. Herodes auch nicht, denn ich habe euch zu ihm gesandt, und siehe, man hat nichts auf ihn gebracht, das des Todes wert sei.

16. Darum will ich ihn züchtigen und loslassen.

17. (Denn er mußte ihnen einen nach der Gewohnheit des Festes losgeben.)

18. Da schrie der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas los!

19. (welcher war um eines Aufruhrs, so in der Stadt geschehen war, und um eines Mordes willen ins Gefängnis geworfen.)

20. Da rief Pilatus abermals ihnen zu und wollte Jesum loslassen.

21. Sie riefen aber und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!

22. Er aber sprach zum drittenmal zu ihnen: Was hat denn dieser Übles getan? Ich finde keine Ursache des Todes an ihm; darum will ich ihn züchtigen und loslassen.