Lutherbibel 1912

Klagelieder 3:18-34 Lutherbibel 1912 (L12)

18. Ich sprach: Mein Vermögen ist dahin und meine Hoffnung auf den HERRN.

19. Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Galle getränkt bin!

20. Du wirst ja daran gedenken; denn meine Seele sagt mir es.

21. Das nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch.

22. Die Güte des HERRN ist's, daß wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,

23. sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

24. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.

25. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf sie harrt, und der Seele, die nach ihm fragt.

26. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.

27. Es ist ein köstlich Ding einem Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage;

28. daß ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt,

29. und seinen Mund in den Staub stecke und der Hoffnung warte

30. und lasse sich auf die Backen schlagen und viel Schmach anlegen.

31. Denn der HERR verstößt nicht ewiglich;

32. sondern er betrübt wohl, und erbarmt sich wieder nach seiner Güte.

33. Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt,

34. als wollte er die Gefangenen auf Erden gar unter seine Füße zertreten