Lutherbibel 1912

Klagelieder 3:31-45 Lutherbibel 1912 (L12)

31. Denn der HERR verstößt nicht ewiglich;

32. sondern er betrübt wohl, und erbarmt sich wieder nach seiner Güte.

33. Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt,

34. als wollte er die Gefangenen auf Erden gar unter seine Füße zertreten

35. und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugen lassen

36. und eines Menschen Sache verkehren lassen, gleich als sähe es der HERR nicht.

37. Wer darf denn sagen, daß solches geschehe ohne des HERRN Befehl

38. und daß nicht Böses und Gutes komme aus dem Munde des Allerhöchsten?

39. Wie murren denn die Leute im Leben also? Ein jeglicher murre wider seine Sünde!

40. Und laßt uns erforschen und prüfen unser Wesen und uns zum HERRN bekehren!

41. Laßt uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!

42. Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen; darum hast du billig nicht verschont;

43. sondern du hast uns mit Zorn überschüttet und verfolgt und ohne Barmherzigkeit erwürgt.

44. Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, daß kein Gebet hindurch konnte.

45. Du hast uns zu Kot und Unflat gemacht unter den Völkern.