Lutherbibel 1912

Hiob 8:1-12 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Da antwortete Bildad von Suah und sprach:

2. Wie lange willst du solches reden und sollen die Reden deines Mundes so einen stolzen Mut haben?

3. Meinst du, daß Gott unrecht richte oder der Allmächtige das Recht verkehre?

4. Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie verstoßen um ihrer Missetat willen.

5. So du aber dich beizeiten zu Gott tust und zu dem Allmächtigen flehst,

6. und so du rein und fromm bist, so wird er aufwachen zu dir und wird wieder aufrichten deine Wohnung um deiner Gerechtigkeit willen;

7. und was du zuerst wenig gehabt hast, wird hernach gar sehr zunehmen.

8. Denn frage die vorigen Geschlechter und merke auf das, was ihr Väter erforscht haben;

9. denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unser Leben ist ein Schatten auf Erden.

10. Sie werden dich's lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen:

11. Kann auch ein Rohr aufwachsen, wo es nicht feucht steht? oder Schilf wachsen ohne Wasser?

12. Sonst wenn's noch in der Blüte ist, ehe es abgehauen wird, verdorrt es vor allem Gras.