Lutherbibel 1912

Hiob 7:1-8 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Muß nicht der Mensch immer im Streit sein auf Erden, und sind seine Tage nicht wie eines Tagelöhners?

2. Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Tagelöhner, daß seine Arbeit aus sei,

3. also habe ich wohl ganze Monden vergeblich gearbeitet, und elender Nächte sind mir viel geworden.

4. Wenn ich mich legte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Und der Abend ward mir lang; ich wälzte mich und wurde des satt bis zur Dämmerung.

5. Mein Fleisch ist um und um wurmig und knotig; meine Haut ist verschrumpft und zunichte geworden.

6. Meine Tage sind leichter dahingeflogen denn die Weberspule und sind vergangen, daß kein Aufhalten dagewesen ist.

7. Gedenke, daß mein Leben ein Wind ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden.

8. Und kein lebendiges Auge wird mich mehr schauen; sehen deine Augen nach mir, so bin ich nicht mehr.