Lutherbibel 1912

Hiob 6:15-27 Lutherbibel 1912 (L12)

15. Meine Brüder trügen wie ein Bach, wie Wasserströme, die vergehen,

16. die trübe sind vom Eis, in die der Schnee sich birgt:

17. zur Zeit, wenn sie die Hitze drückt, versiegen sie; wenn es heiß wird, vergehen sie von ihrer Stätte.

18. Die Reisezüge gehen ab vom Wege, sie treten aufs Ungebahnte und kommen um;

19. die Reisezüge von Thema blicken ihnen nach, die Karawanen von Saba hofften auf sie:

20. aber sie wurden zu Schanden über ihrer Hoffnung und mußten sich schämen, als sie dahin kamen.

21. So seid ihr jetzt ein Nichts geworden, und weil ihr Jammer sehet, fürchtet ihr euch.

22. Habe ich auch gesagt: Bringet her von eurem Vermögen und schenkt mir

23. und errettet mich aus der Hand des Feindes und erlöst mich von der Hand der Gewalttätigen?

24. Lehret mich, so will ich schweigen; und was ich nicht weiß, darin unterweist mich.

25. Warum tadelt ihr rechte Rede? Wer ist unter euch, der sie strafen könnte?

26. Gedenket ihr, Worte zu strafen? Aber eines Verzweifelten Rede ist für den Wind.

27. Ihr fielet wohl über einen armen Waisen her und grübet eurem Nachbarn Gruben.