Lutherbibel 1912

Hiob 39:13-30 Lutherbibel 1912 (L12)

13. Der Fittich des Straußes hebt sich fröhlich. Dem frommen Storch gleicht er an Flügeln und Federn.

14. Doch läßt er seine Eier auf der Erde und läßt sie die heiße Erde ausbrüten.

15. Er vergißt, daß sie möchten zertreten werden und ein wildes Tier sie zerbreche.

16. Er wird so hart gegen seine Jungen, als wären sie nicht sein, achtet's nicht, daß er umsonst arbeitet.

17. Denn Gott hat ihm die Weisheit genommen und hat ihm keinen Verstand zugeteilt.

18. Zu der Zeit, da er hoch auffährt, verlacht er beide, Roß und Mann.

19. Kannst du dem Roß Kräfte geben oder seinen Hals zieren mit seiner Mähne?

20. Läßt du es aufspringen wie die Heuschrecken? Schrecklich ist sein prächtiges Schnauben.

21. Es stampft auf den Boden und ist freudig mit Kraft und zieht aus, den Geharnischten entgegen.

22. Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und flieht vor dem Schwert nicht,

23. wenngleich über ihm klingt der Köcher und glänzen beide, Spieß und Lanze.

24. Es zittert und tobt und scharrt in die Erde und läßt sich nicht halten bei der Drommete Hall.

25. So oft die Drommete klingt, spricht es: Hui! und wittert den Streit von ferne, das Schreien der Fürsten und Jauchzen.

26. Fliegt der Habicht durch deinen Verstand und breitet seine Flügel gegen Mittag?

27. Fliegt der Adler auf deinen Befehl so hoch, daß er sein Nest in der Höhe macht?

28. In den Felsen wohnt er und bleibt auf den Zacken der Felsen und auf Berghöhen.

29. Von dort schaut er nach der Speise, und seine Augen sehen ferne.

30. Seine Jungen saufen Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist er.