Lutherbibel 1912

Hiob 36:4-19 Lutherbibel 1912 (L12)

4. Meine Reden sollen ohne Zweifel nicht falsch sein; mein Verstand soll ohne Tadel vor dir sein.

5. Siehe, Gott ist mächtig, und verachtet doch niemand; er ist mächtig von Kraft des Herzens.

6. Den Gottlosen erhält er nicht, sondern hilft dem Elenden zum Recht.

7. Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; sondern mit Königen auf dem Thron läßt er sie sitzen immerdar, daß sie hoch bleiben.

8. Und wenn sie gefangen blieben in Stöcken und elend gebunden mit Stricken,

9. so verkündigt er ihnen, was sie getan haben, und ihre Untugenden, daß sie sich überhoben,

10. und öffnet ihnen das Ohr zur Zucht und sagt ihnen, daß sie sich von dem Unrechten bekehren sollen.

11. Gehorchen sie und dienen ihm, so werden sie bei guten Tagen alt werden und mit Lust leben.

12. Gehorchen sie nicht, so werden sie ins Schwert fallen und vergehen in Unverstand.

13. Die Heuchler werden voll Zorns; sie schreien nicht, wenn er sie gebunden hat.

14. So wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern.

15. Aber den Elenden wird er in seinem Elend erretten und dem Armen das Ohr öffnen in der Trübsal.

16. Und auch dich lockt er aus dem Rachen der Angst in weiten Raum, da keine Bedrängnis mehr ist; und an deinem Tische, voll des Guten, wirst du Ruhe haben.

17. Du aber machst die Sache der Gottlosen gut, daß ihre Sache und ihr Recht erhalten wird.

18. Siehe zu, daß nicht vielleicht Zorn dich verlocke zum Hohn, oder die Größe des Lösegelds dich verleite.

19. Meinst du, daß er deine Gewalt achte oder Gold oder irgend eine Stärke oder Vermögen?