Lutherbibel 1912

Hiob 33:1-17 Lutherbibel 1912 (L12)

1. Höre doch, Hiob, meine Rede und merke auf alle meine Worte!

2. Siehe, ich tue meinen Mund auf, und meine Zunge redet in meinem Munde.

3. Mein Herz soll recht reden, und meine Lippen sollen den reinen Verstand sagen.

4. Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben.

5. Kannst du, so antworte mir; rüste dich gegen mich und stelle dich.

6. Siehe, ich bin Gottes ebensowohl als du, und aus Lehm bin ich auch gemacht.

7. Siehe, du darfst vor mir nicht erschrecken, und meine Hand soll dir nicht zu schwer sein.

8. Du hast geredet vor meinen Ohren; die Stimme deiner Reden mußte ich hören:

9. Ich bin rein, ohne Missetat, unschuldig und habe keine Sünde;

10. siehe, er hat eine Sache gegen mich gefunden, er achtet mich für einen Feind;

11. er hat meinen Fuß in den Stock gelegt und hat acht auf alle meine Wege."

12. Siehe, darin hast du nicht recht, muß ich dir antworten; denn Gott ist mehr als ein Mensch.

13. Warum willst du mit ihm zanken, daß er dir nicht Rechenschaft gibt alles seines Tuns?

14. Denn in einer Weise redet Gott und wieder in einer anderen, nur achtet man's nicht.

15. Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Leute fällt, wenn sie schlafen auf dem Bette,

16. da öffnet er das Ohr der Leute und schreckt sie und züchtigt sie,

17. daß er den Menschen von seinem Vornehmen wende und behüte ihn vor Hoffart