Lutherbibel 1912

Hiob 31:3-14 Lutherbibel 1912 (L12)

3. Wird nicht der Ungerechte Unglück haben und ein Übeltäter verstoßen werden?

4. Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Gänge?

5. Habe ich gewandelt in Eitelkeit, oder hat mein Fuß geeilt zum Betrug?

6. So wäge man mich auf der rechten Waage, so wird Gott erfahren meine Unschuld.

7. Ist mein Gang gewichen aus dem Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und klebt ein Flecken an meinen Händen,

8. so müsse ich säen, und ein andrer esse es; und mein Geschlecht müsse ausgewurzelt werden.

9. Hat sich mein Herz lassen reizen zum Weibe und habe ich an meines Nächsten Tür gelauert,

10. so müsse mein Weib von einem andern geschändet werden, und andere müssen bei ihr liegen;

11. denn das ist ein Frevel und eine Missetat für die Richter.

12. Denn das wäre ein Feuer, das bis in den Abgrund verzehrte und all mein Einkommen auswurzelte.

13. Hab ich verachtet das Recht meines Knechtes oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten?

14. Was wollte ich tun, wenn Gott sich aufmachte, und was würde ich antworten, wenn er heimsuchte?