Lutherbibel 1912

Hiob 31:20-32 Lutherbibel 1912 (L12)

20. Haben mich nicht gesegnet seine Lenden, da er von den Fellen meiner Lämmer erwärmt ward?

21. Hab ich meine Hand an den Waisen gelegt, weil ich sah, daß ich im Tor Helfer hatte?

22. So falle meine Schulter von der Achsel, und mein Arm breche von der Röhre.

23. Denn ich fürchte Gottes Strafe über mich und könnte seine Last nicht ertragen.

24. Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zu dem Goldklumpen gesagt: "Mein Trost"?

25. Hab ich mich gefreut, daß ich großes Gut hatte und meine Hand allerlei erworben hatte?

26. Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er voll ging,

27. daß ich mein Herz heimlich beredet hätte, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?

28. was auch eine Missetat ist vor den Richtern; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.

29. Hab ich mich gefreut, wenn's meinem Feind übel ging, und habe mich überhoben, darum daß ihn Unglück betreten hatte?

30. Denn ich ließ meinen Mund nicht sündigen, daß ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele.

31. Haben nicht die Männer in meiner Hütte müssen sagen: "Wo ist einer, der von seinem Fleisch nicht wäre gesättigt worden?"

32. Draußen mußte der Gast nicht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.