Lutherbibel 1912

Hiob 15:3-17 Lutherbibel 1912 (L12)

3. Du verantwortest dich mit Worten, die nicht taugen, und dein Reden ist nichts nütze.

4. Du hast die Furcht fahren lassen und redest verächtlich vor Gott.

5. Denn deine Missetat lehrt deinen Mund also, und hast erwählt eine listige Zunge.

6. Dein Mund verdammt dich, und nicht ich; deine Lippen zeugen gegen dich.

7. Bist du der erste Mensch geboren? bist du vor allen Hügeln empfangen?

8. Hast du Gottes heimlichen Rat gehört und die Weisheit an dich gerissen?

9. Was weißt du, das wir nicht wissen? was verstehst du, das nicht bei uns sei?

10. Es sind Graue und Alte unter uns, die länger gelebt haben denn dein Vater.

11. Sollten Gottes Tröstungen so gering vor dir gelten und ein Wort, in Lindigkeit zu dir gesprochen?

12. Was nimmt dein Herz vor? was siehst du so stolz?

13. Was setzt sich dein Mut gegen Gott, daß du solche Reden aus deinem Munde lässest?

14. Was ist ein Mensch, daß er sollte rein sein, und daß er sollte gerecht sein, der von einem Weibe geboren ist?

15. Siehe, unter seinen Heiligen ist keiner ohne Tadel, und die im Himmel sind nicht rein vor ihm.

16. Wie viel weniger ein Mensch, der ein Greuel und schnöde ist, der Unrecht säuft wie Wasser.

17. Ich will dir's zeigen, höre mir zu, und ich will dir erzählen, was ich gesehen habe,