Lutherbibel 1912

2. Samuel 22:3-18 Lutherbibel 1912 (L12)

3. Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor dem Frevel.

4. Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich von meinen Feinden erlöst.

5. Es hatten mich umfangen die Schmerzen des Todes, und die Bäche des Verderbens erschreckten mich.

6. Der Hölle Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich.

7. Da mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

8. Die Erde bebte und ward bewegt; die Grundfesten des Himmels regten sich und bebten, da er zornig war.

9. Dampf ging auf von seiner Nase und verzehrend Feuer von seinem Munde, daß es davon blitzte.

10. Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen.

11. Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes.

12. Sein Gezelt um ihn her war finster und schwarze, dicke Wolken.

13. Von dem Glanz vor ihm brannte es mit Blitzen.

14. Der HERR donnerte vom Himmel, und der Höchste ließ seinen Donner aus.

15. Er schoß seine Strahlen und zerstreute sie; er ließ blitzen und erschreckte sie.

16. Da sah man das Bett der Wasser, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt von dem Schelten des HERRN, von dem Odem und Schnauben seiner Nase.

17. Er streckte seine Hand aus von der Höhe und holte mich und zog mich aus den großen Wassern.

18. Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die zu mir mächtig waren,