Hoffnung für Alle

Jesaja 5:1-18 Hoffnung für Alle (HFA)

1. Hört! Ich will ein Lied singen,ein Lied von meinem besten Freund und seinem Weinberg:»Auf einem Hügel, sonnig und fruchtbar,lag das Grundstück meines Freundes. Dort wollte er einen Weinberg anlegen.

2. Er grub den Boden um und räumte alle großen Steine fort.Die beste Rebensorte pflanzte er hinein.Er baute einen Wachturm mittendrinund meißelte einen Keltertrog aus dem Felsen.Wie freute er sich auf die erste Ernte, auf saftige und süße Trauben!Doch die Trauben waren klein und sauer!

3. Urteilt selbst, ihr Leute von Jerusalem und Juda:

4. Habe ich für meinen Weinberg nicht alles getan?Konnte ich nicht mit Rechteine reiche Ernte erwarten?Warum brachte er nur kleine, saure Trauben?

5. Wisst ihr, was ich jetzt mit meinem Weinberg mache?Zaun und Schutzmauer reiße ich weg!Tiere sollen kommen und ihn kahl fressen,Ziegen und Schafe, sie sollen ihn zertrampeln!

6. Nie mehr werde ich die Reben beschneiden,nie mehr den harten Boden mit der Hacke lockern;Dornen und Disteln sollen ungehindert wuchern.Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu bringen.Soll der Weinberg doch vertrocknen!«

7. Dies ist eure Geschichte, ihr Israeliten.Ihr seid der Weinberg, und euer Besitzer ist der Herr, der allmächtige Gott.Ihr aus Israel und Juda, ihr seid die Pflanzung, auf deren Erträge er sich freute.Er wollte von euch gute Taten sehen, doch er sah nur Bluttaten;ihr habt nicht Recht gesprochen, sondern es gebrochen!

8. Wehe denen, die sich ein Haus nach dem anderen bauenund ein Grundstück nach dem anderen kaufen, bis keines mehr übrig ist!Sie finden erst Ruhe, wenn das ganze Land ihnen gehört.

9. Ich habe die Worte des Herrn, des allmächtigen Gottes, noch im Ohr. Er schwor:»Die großen und schönen Häuser werden verwüstet daliegen,und niemand wird mehr darin wohnen.

10. Ein Weinberg von über zwei Hektar bringt dann nur ein kleines Fass Wein ein,und von drei Zentnern Saatgut wird man höchstens ein Säckchen Getreide ernten.

11. Wehe denen, die schon früh am Morgen losziehen,um sich zu betrinken.Bis spät in die Nacht bleiben sie sitzenund lassen sich mit Wein voll laufen.

12. Gitarren und Harfen, Pauken und Flötenund natürlich der Wein fehlen bei ihren Gelagen nie!Doch für mich, den Herrn, haben sie keinen Gedanken übrig;was ich in der Welt tue, nehmen sie nicht wahr.

13. Weil sie das nicht einsehen wollen,wird mein Volk in die Verbannung verschleppt werden.Dann müssen die vornehmen Herren Hunger leiden,und das einfache Volk wird umkommen vor Durst.

14. Das Totenreich reißt wie ein gieriges Ungeheuerseinen Schlund auf und verschlingt die ganze Pracht Jerusalemsmitsamt der johlenden und lärmenden Menge.

15. So werde ich die Menschen in die Knie zwingen, sie müssen vor mir in den Staub.Wer früher eingebildet und hochmütig war,wird beschämt den Blick zu Boden senken.«

16. Der Herr, der allmächtige Gott, vollstreckt sein Gerichtsurteil und erweist so seine Macht.Er zeigt, dass er ein heiliger und gerechter Gott ist.

17. Zwischen den Trümmern der Stadt werden Lämmer weiden.Umherziehende Hirten werden essen,was die vertriebenen Reichen in den Ruinen zurücklassen mussten.

18. Wehe denen, die an die Sünde gefesselt sindund ihre Schuld hinter sich herschleifen wie ein Ochse seinen Karren.