Hoffnung für Alle

1. Samuel 1:10-23 Hoffnung für Alle (HFA)

10. Vor lauter Verzweiflung weinte Hanna hemmungslos.

11. Unter Tränen betete sie und versprach dem Herrn: »Allmächtiger Gott, du siehst doch mein Elend. Wenn du Erbarmen mit mir hast und mich nicht vergisst, sondern mir einen Sohn schenkst, will ich ihn dir zurückgeben. Sein ganzes Leben soll dann dir, Herr, gehören. Als Zeichen dafür werde ich ihm nie die Haare schneiden.«

12. Hanna betete sehr lange. Das fiel Eli auf, und er beobachtete sie.

13. Ihre Lippen bewegten sich, die Worte aber waren nicht zu hören, weil Hanna leise betete. Eli hielt sie für betrunken

14. und fuhr sie an: »Wie lange willst du eigentlich noch betrunken hier herumlungern? Geh, und schlaf erst einmal deinen Rausch aus!«

15. »Aber nein, mein Herr, ich bin nicht betrunken«, widersprach Hanna. »Ich bin nur sehr, sehr traurig und habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.

16. Halte mich bitte nicht für eine heruntergekommene Frau. Wirklich, ich habe nur aus lauter Verzweiflung so lange gebetet.«

17. Da antwortete Eli: »Geh getröstet und in Frieden nach Hause! Der Gott Israels wird dir geben, worum du gebeten hast.«

18. Hanna verabschiedete sich und sagte: »Behalte mich in guter Erinnerung!« Erleichtert ging sie zu den anderen zurück. Sie konnte wieder essen, und man sah ihr an, wie glücklich sie war.

19. Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf. Sie beteten noch einmal im Heiligtum und kehrten dann nach Rama zurück. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der Herr ihr Gebet.

20. Sie wurde schwanger und brachte noch im selben Jahr einen Sohn zur Welt. »Ich habe Gott um einen Sohn gebeten«, sagte sie und nannte ihn daher Samuel (»von Gott erbeten«).

21. Im nächsten Jahr zog Elkana wieder mit der ganzen Familie nach Silo. Er wollte ein besonderes Opfer darbringen, das er dem Herrn versprochen hatte.

22. Nur Hanna blieb zu Hause. Sie sagte zu ihrem Mann: »Sobald ich den Jungen nicht mehr stillen muss und er etwas selbständiger geworden ist, werde ich ihn mitnehmen zum Heiligtum des Herrn und ihn für immer dort lassen.«

23. »Tu, was du für richtig hältst«, erwiderte Elkana. »Bleib ruhig zu Hause, bis der Junge etwas größer ist. Hoffen wir, dass der Herr dann auch einlöst, was er dir für unseren Sohn versprochen hat.« So blieb Hanna zu Hause und stillte ihren Sohn, bis er entwöhnt war.