Elberfelder 1905

Sprüche 27:1-11 Elberfelder 1905 (ELB)

1. Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weißt nicht, was ein Tag gebiert.

2. Es rühme dich ein anderer und nicht dein Mund, ein Fremder und nicht deine Lippen.

3. Schwer ist der Stein, und der Sand eine Last; aber der Unmut des Narren ist schwerer als beide.

4. Grimm ist grausam, und Zorn eine überströmende Flut; wer aber kann bestehen vor der Eifersucht!

5. Besser offener Tadel als verhehlte Liebe.

6. Treugemeint sind die Wunden dessen, der liebt, und überreichlich des Hassers Küsse.

7. Eine satte Seele zertritt Honigseim; aber einer hungrigen Seele ist alles Bittere süß.

8. Wie ein Vogel, der fern von seinem Neste schweift: so ein Mann, der fern von seinem Wohnorte schweift.

9. Öl und Räucherwerk erfreuen das Herz, und die Süßigkeit eines Freundes kommt aus dem Rate der Seele.

10. Verlaß nicht deinen Freund und deines Vaters Freund, und geh nicht am Tage deiner Not in deines Bruders Haus: besser ein naher Nachbar als ein ferner Bruder.

11. Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich Antwort geben könne meinem Schmäher.