Elberfelder 1905

Prediger 7:14-25 Elberfelder 1905 (ELB)

14. Am Tage der Wohlfahrt sei guter Dinge; aber am Tage des Unglücks bedenke: auch diesen wie jenen hat Gott gemacht, damit der Mensch nicht irgend etwas nach sich finde.

15. Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit: da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Gesetzloser, der bei seiner Bosheit seine Tage verlängert.

16. Sei nicht allzu gerecht, und erzeige dich nicht übermäßig weise: warum willst du dich verderben?

17. Sei nicht allzu gesetzlos, und sei nicht töricht: warum willst du sterben, ehe deine Zeit da ist?

18. Es ist gut, daß du an diesem festhältst, und auch von jenem deine Hand nicht abziehst; denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen.

19. Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber, die in der Stadt sind.

20. Denn unter den Menschen ist kein Gerechter auf Erden, der Gutes tue und nicht sündige.

21. Auch richte dein Herz nicht auf alle Worte, die man redet, damit du nicht deinen Knecht dir fluchen hörst;

22. denn auch viele Male, dein Herz weiß es, hast auch du anderen geflucht.

23. Das alles habe ich mit Weisheit geprüft. Ich sprach: Ich will weise werden; aber sie blieb fern von mir.

24. Fern ist das, was ist, und tief, tief: wer kann es erreichen? -

25. Ich wandte mich, und mein Herz ging darauf aus, Weisheit und ein richtiges Urteil zu erkennen und zu erkunden und zu suchen, und zu erkennen, daß die Gesetzlosigkeit Torheit ist, und die Narrheit Tollheit.